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Sendschreiben heute

An die Gemeinde St. Peter im Pastoralen Raum Merzig

an die Mitwirkenden des Bilderzyklus der Diözese Trier

an alle Menschen guten Willens!

 

 

Wir schreiben Ihnen aus Potosí in Bolivien. Unsere geschichtsträchtige Stadt liegt auf 4000 Meter Höhe. In der Freude der Nachfolge Jesu Christi teilen wir mit Euch unsere Hoffnung. Sie zeigt sich darin, dass wir versuchen, die Lebensbedingungen der gesamten Bevölkerung, besonders aber der Schwächsten, zu verbessern. Soeben haben wir das 100-jährige Bestehen unserer Diözese unter dem Motto „Für eine synodale Kirche, Potosí in Mission“ gefeiert. Das Jubiläum unserer Ortskirche ist für uns ein wichtiger Moment der Solidarität und der Erneuerung; als Christen wollen wir mehr Verantwortung mit einer prophetischeren Stimme in der Gesellschaft übernehmen.

 

Das Sendschreiben an die Gemeinde von Laodizea aus der Offenbarung des Johannes ist für uns eine wichtige Quelle. Es ist ein starker Aufruf zur Umkehr, mehr noch ist das Sendschreiben ein Aufruf zum Engagement, da der HERR vor der Tür steht und anklopft (Offb 3,20). Es gilt, Trägheit und Lauheit abzuschütteln und mit Leidenschaft für die Gerechtigkeit einzutreten. Ein Leben ohne Wagnis, ein Leben ohne echtes Engagement und ein Leben ohne Aufmerksamkeit für das Leiden der anderen, das wäre eine vertane Chance! Wir lesen das Sendschreiben an die Gemeinde von Laodizea als eine dringende Aufforderung zur liebenden Tat. Wenn wir zulassen, dass unser Herz brennt - so wie Jesus es uns sagt -, dann bauen wir eine Kirche auf, die sich nicht schont. Sie wird zwar eine Kirche der schmutzigen Hände sein, weil sie sich mit dem Staub der Erde beschmutzt und im Dienst für andere verausgabt, aber nur so brennt der Geist des Evangeliums in ihr. In diesem Sinn verkünden wir das Evangelium jenen, die auf eine Frohe Botschaft warten (Mission).

 

Wie das Saarland, so ist auch unsere Region durch den Bergbau geprägt. Mitten im Strukturwandel suchen wir den Weg einer nachhaltigen Entwicklung. Vereint sind wir im Glauben an den, der uns als alle seine Jünger sendet.

 

Mit herzlichen Grüßen - con saludos afectuosos

 

Renán Aguilera, Bischof der Diözese Potosí (Bolivien)

Padre Marco Abascal, Direktor der Sozialpastoral und Caritas

An die Gemeinde St. Peter im Pastoralen Raum Merzig,

an die Mitwirkenden des Bilderzyklus der Diözese Trier,

an allen Menschen guten Willens!

 

Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Und die Erde war wüst und leer, und Finsternis lag auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte über dem Wasser. Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht.

(Genesis 1, 1-3)

 

Unsere Erde ist ein Wunder. Sie bietet uns Lebensraum, Nahrung und viele wunderschöne Landschaften. Wir leben hier gemeinsam mit zahlreichen verschiedenen Tier- und Pflanzenarten, die überlebenswichtig für unser Ökosystem sind. Täglich bin ich dankbar für die Schöpfung, die Gott uns anvertraut hat.

Als Ministerin für Umwelt habe ich Verantwortung übernommen, den Lebensraum für Mensch, Tier und Pflanze zu schützen.

Die Natur leidet seit Jahren unter dem von Menschen verursachten Klimawandel. Angesichts des Verlustes vieler Arten, insbesondere vieler Insekten, müssen wir alles daransetzen, dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Wir müssen uns bewusst machen, dass jede noch so kleine Pflanze und jedes noch so kleine Insekt seine Funktion in unserem Ökosystem hat.

Die christliche Nächstenliebe erschöpft sich nicht im Umgang der Menschen miteinander, sondern sie bedeutet auch, dass wir achtsam mit allen Lebewesen umgehen. Denn nur gemeinsam können wir unsere Erde so gestalten, dass sie unsere Existenz sichert.

Ein besonderer Lebensraum im Saarland ist unser Wald. Er ist unsere Heimat und ein wichtiger Erholungsraum. In den vergangenen Jahren ist uns allen vor allem der Einschlag von kranken und abgestorbenen Bäumen ins Bewusstsein gerückt – ein Zeichen für den Klimawandel. Durch Maßnahmen wie Aufforstungen oder dem Anpflanzen von klimaresilienten Bäumen begegnen wir den Herausforderungen des Klimawandels und sind guter Hoffnung, dass dies gelingt.

Es wird eine Kraftanstrengung, unsere Erde zu schützen. Unsere Aufgabe – jedes Einzelnen und gemeinsam – ist nichts weniger als die Bewahrung der Schöpfung.

Die Erde wurde uns Menschen anvertraut, sie zu bewahren und zu schützen ist unsere Pflicht.

 

Petra Berg

Ministerin für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz

An die Gemeinde St. Peter im Pastoralen Raum Merzig,

an die Mitwirkenden des Bilderzyklus der Diözese Trier,

an allen Menschen guten Willens!

 

Am 14. Juni 2025 feiern wir den 40. Geburtstag des Schengener Abkommens. Einige Menschen werden sich jetzt fragen: Gibt es aktuell einen Anlass etwas zu feiern? Meine Antwort lautet klar „JA“. Seitdem es keine Grenzkontrollen mehr an den Ländergrenzen gab, hat sich das tägliche Leben der Menschen sehr zum Positivem geändert.

 

Die Mosel verbindet die Länder miteinander und wird nicht mehr als Grenzfluss wahrgenommen.  Das Wort Grenze war gänzlich aus dem Sprachgebrauch der Menschen gewichen. Eine ganze Generation lebt im Dreiländereck, ohne jemals Grenzkontrollen erlebt zu haben. Das Schengen Lyzeum in Perl ist ein fantastisches Beispiel für die perfekte Integration von Jugendlichen, hier entstehen nebst schulischem Wissen, Freundschaften fürs Leben. Luxemburg hat viele Pendler und ist auch abhängig davon. Menschen, die teilweise einen längeren Arbeitsweg in Kauf nehmen, müssen sich täglich einer Grenzkontrolle unterziehen, es entstehen in den Köpfen der Menschen neue Mauern, neue Zäune und vor allem miese Stimmung in der Region.

 

In Schengen wird am 14. Juni das renovierte Museum offiziell eröffnet werden. Das Passagierschiff Prinzessin Marie Astrid Europa, auf dem vor 40 Jahren das Abkommen unterschrieben wurde, wird ein neues Zuhause in Schengen finden. Aber nicht nur das: Wir werden die Botschaft, dass Schengen lebt und dass Schengen für ein Europa ohne Grenzen und Kontrollen steht, gemeinsam in die Welt hinaustragen. Unsere Botschaft muss sein: Schengen ist eine der größten Errungenschaften der europäischen Geschichte.

 

Schengen is alive, Schengen liewt an Schengen ass en klengen Deel vun Europa. Ech sinn iwerzeegt datt Europa nëmmen eng Zukunftschance huet wann Europa am klengen an den Regiounen funktionéiert. Politiker an d'Awunner am Dräilännereck liewen Dag fir Dag Europa, stinn fir en Europa ouni Grenzen an fir en Zesummenliewen an Frëndschaften ouni Grenzkontrollen.

 

Michel Gloden

Burgermeeschter Schengen

Dem Engel der Gemeinde von St. Peter im Pastoralen Raum Merzig

und den Mitwirkenden des Bilderzyklus der Diözese Trier

und allen Menschen guten Willens schreibe:

 

So spricht Er, der die Veränderungen in seinen Händen hält, der Anbeginn und das Ziel, der Treue und Fürsorgliche:

 

Ich kenne Deine Werke und weiß um Deine Fragen und Zweifel. Ich sehe die Mühe, die Dich belastet, aber auch die Hoffnung, die Dich beflügelt. Du stellst Dir Fragen:

Wohin wird das führen? Es herrscht ein heilloses Durcheinander in der Welt: Kriege zwischen Völkern, Streit in der Gesellschaft, Spannungen in der Politik, Resignation in der Wirtschaft, schwindende Begeisterung in der Kirche. Da ist so vieles, was Dich ängstigt. Gewalt greift um sich. Menschen sterben durch Terror und Hass. Du sehnst Dich nach Frieden, Geborgenheit und Glück. Und Du sehnst Dich nach einer Kirche, die ein Hort für die Gestrandeten ist, die nicht um sich selbst kreist, sondern das Evangelium lebt und ausbuchstabiert – hinein in eine zerrissene und verwundete Welt.

Sei mutig und stark. Hab Vertrauen!

Schau mich an: Der Karfreitag ist nicht das letzte Wort Gottes! Ich bin der Lebendige und halte den Anfang und das Ende in meinen Händen. Ich sammle auch die losen Enden und die erfolglosen Versuche. Ich webe sie ein in die Heilsgeschichte, die ich im Hintergrund wirke.

Wer Ohren hat, der höre!

Wer siegt, der wird einziehen in die himmlische Gottesstadt, die über aller Erdenschwere leuchtet und Eure Heimat ist!

 

Hans-Georg Gradl

Professor für Exegese des Neuen Testaments an der Theologischen Fakultät Trier

An die Gemeinde St. Peter im Pastoralen Raum Merzig,

an die Mitwirkenden des Bilderzyklus der Diözese Trier,

an allen Menschen guten Willens!

 

Ein Sendschreiben soll ermutigen, es darf aber auch ermahnen. Steht mir letzteres überhaupt zu? Haben wir nicht schon genug vermeintliche moralische Instanzen, die genau wissen, wie die Welt zu sein hat? Gibt es nicht für jede gute Idee und für jeden wie auch immer gearteten Wahnsinn auch eine passende Community – zumindest auf den sogenannten “sozialen“ Plattformen im Netz?

Ja, so ist es! In den Kommentarspalten prallen die unterschiedlichen Sichtweisen und Ideologien dann leider oft hart aufeinander. Die Gräben werden an vielen Stellen tiefer und die Auswirkungen auf die (nicht-virtuelle) Realität, auf Politik und auf gesellschaftliches Miteinander zeigen sich immer gravierender. Eine Spirale, die derzeit nur eine Richtung zu kennen scheint: nach unten. Kann man diesen Trend überhaupt noch umkehren?

Mit Belehrung und dem moralisch erhobenen Zeigefinger jedenfalls nicht. Deshalb versuche ich es mit einer positiven Botschaft:

Lasst uns wieder direkt miteinander reden und nicht übereinander.

Lasst uns wieder persönlich begegnen und nicht virtuell befeuern.

Lasst uns wieder Gemeinschaft leben und nicht gegeneinander aufhetzen.

Echter Dialog auf Augenhöhe geht nur mit viel Toleranz und auch mit viel Mitgefühl. Wir benötigen diesen positiven Dialog dringend - bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Das muss keine Qual sein. Nutzen wir für den Dialog das, was Freude bereitet: Den Sport, Konzerte oder die zahlreichen Feste im öffentlichen wie auch im privaten Raum. Kirche kann solch ein Raum sein, aber auch ein Stadion oder eine Gaststätte.

Vielleicht motiviert dabei ein weltlicher Musiktext von Herbert Grönemeyer, der es unbedingt verdient hat, in einem Sendschreiben als finale Botschaft zu stehen:

Und der Mensch heißt Mensch

Weil er irrt und weil er kämpft

Und weil er hofft und liebt

Weil er mitfühlt und vergibt

 

Martin Grasmück

Intendant Saarländischer Rundfunk

An die Gemeinde St. Peter im Pastoralen Raum Merzig,

an die Mitwirkenden des Bilderzyklus der Diözese Trier,

an allen Menschen guten Willens!

 

 

Im biblischen Text der Offenbarung schreibt der „Seher von Patmos“ an sieben Gemeinden. Er lobt, tadelt, ermahnt und ermutigt. Jetzt ist es an mir Ihnen eine Botschaft, meine Botschaft im hier und heute zu senden:

 

Hannes Wader hat gesungen “Freunde lasst es mich einmal sagen, gut wieder hier zu sein, gut euch zu sehen….mit meinen Wünschen, mit meinen Fragen fühl‘ ich mich nicht allein, gut euch zu seh’n“. An diese Liedzeile musste ich denken, als ich von der Aktion SENDschreibenJetzt zum ersten Mal hörte. Die ersten Gespräche, auch das Kennenlernen von Uwe Appold haben mich mit großem Dank und Demut die Schirmherrschaft übernehmen lassen.

 

Hier finden wir die Gelegenheiten uns zu sehen, miteinander ins Gespräch zu kommen, uns auszutauschen. Zu all diesem möchte ich Sie, uns alle ermutigen, miteinander in den Austausch gehen: das gibt uns allen die Möglichkeit, Vertrauen zueinander zu entwickeln, zu festigen aber auch Vertrauen in sich selbst zu entwickeln, zu festigen. Gott hat uns einander anvertraut und er setzt auch Vertrauen in uns. Es ist an uns, im Vertrauen auf ihn, uns gegenseitig zu stärken.

 

In allen Zeiten war es wichtig untereinander Vertrauen zu haben. In den heutigen Zeiten ist das an vielen Stellen verloren gegangen, bestenfalls verschüttet worden. Lassen Sie uns daran arbeiten!

Durch Kommunikation entsteht Vertrauen und umgekehrt. Vertrauen ist die Basis zum Gelingen. Vertrauen gibt jeder, jedem und auch uns allen in der Gemeinschaft Kraft das hier und jetzt, insbesondere das morgen zu leben…..und gut, wenn es gemeinsam gelingt.

 

Starten wir……vielleicht können wir auch gemeinsam weitersingen….Und weiß ich heute auf meine Sorgen und Ängste keine Antwort mehr…Dann seid ihr da, schon trag ich morgen an allem nur noch halb so schwer….

 

Dagmar Heib, MdL

1.Vizepräsidentin des Saarländischen Landtages

An die Gemeinde St. Peter im Pastoralen Raum Merzig,

an die Mitwirkenden des Bilderzyklus der Diözese Trier,

an alle Menschen guten Willens!

 

Message

 

Ich schreib euch vom Wort,

gehört im Klangraum der Stille.

Das Wort allen Anfangs,

das gute und lichtvolle Wort

das Ja-Wort zu allem,

zu dir und zu mir.

 

Hört genauestens hin!

Es gibt auch der Worte Verdreher,

gespaltene Zungen,

die lockende Lügen

der leeren Versprechen

und das Gift des Ja-Aber.

 

Wenn sie euch sagen -

Raus mit den Fremden!

Hol raus, was du kannst!

Denk nur an dich selbst!

Es gibt keinen Gott!

- dann glaubt ihnen nicht!

 

Baut nur auf das Wort,

das Mensch geworden

und menschlich euch macht.

Es spricht euch zu Herzen,

und richtet euch auf,

das göttliche Ja!

 

Andreas Knapp, Kleiner Bruder vom Evangelium

Leipzig/Brüssel

An die Gemeinde St. Peter im Pastoralen Raum Merzig,

an die Mitwirkenden des Bilderzyklus der Diözese Trier,

an allen Menschen guten Willens!

 

Ich weiß, dass Krankheit und Leid Euch in echte Bedrängnis bringen.

Dabei sind die Erscheinungsformen, sich als „heil“ oder „nicht heil“ zu erleben, vielfältig. So kann es zum Beispiel sein, dass eine Person, die gravierend erkrankt ist, dennoch sich selbst und ihr Leben als heil empfindet. Und genauso ist möglich, dass ein Mensch, der schulmedizinisch als gesund gilt, sich nicht als heil erlebt, sondern auf einer anderen Ebene Heilung oder Heil für sich ersehnt.

In biblischen Erzählungen zum Thema Heilung und Heil von Menschen geht Jesus auf jede einzelne Person, die sich mit einem Leiden an ihn wendet, intensiv ein. In einigen Heilungserzählungen können wir hautnah miterleben, wie Jesus den ganzen Menschen offen in den Blick nimmt, erspürt und erfragt, was genau dieser Mensch braucht, um heil zu werden. Und auch bei den Menschen, die Heilung erfahren, fällt auf, dass diese Jesus mit Offenheit und Vertrauen begegnen. Manchmal sagt Jesus sogar zum Abschluss des Geschehens zu dem Geheilten: „Dein Glaube hat Dich gerettet“.

Ähnliches erleben wir auch heute in Krankenhäusern und an anderen Orten, an denen Ärzt*innen, Therapeut*innen, Pflegende, Beratende im Sozialdienst, Seelsorgende und Ehrenamtliche sich um Heilung und Heil von Menschen bemühen. Grundsätzlich ist auch hier und heute für den Prozess des Heil-Werdens bedeutsam, welche Einstellungen und Haltungen Betroffene haben. Überwiegen Zweifel, Misstrauen und eine negative Sicht gegenüber sich selbst oder gegenüber dem Heilswirken Gottes sowie gegenüber der Welt? Oder ist die Sichtweise geprägt von Gottvertrauen, Hoffnung und Zuversicht?

Wir dürfen auf einen Gott vertrauen, der Heilung und Heil für alle Menschen und die gesamte Schöpfung will, und der auch in all dem, was gebrochen ist und der Heilung bedarf, gegenwärtig ist.

Fürchtet Euch nicht! Seid zuversichtlich und bleibt im Vertrauen auf Gott und in der Überzeugung, dass Jesus auch heute da ist, wenn Menschen leiden.

 

Helga Schmitt
Krankenhausoberin im Klinikum St. Elisabeth in Saarlouis

An die Gemeinde von St. Peter im Pastoralen Raum Merzig,

an die Mitwirkenden des Bilderzyklus der Diözese Trier,

an alle Menschen guten Willens!

 

Als Bruder inmitten vom Horizont der universellen Geschwisterlichkeit, der sowohl um die Hoffnungspotentiale wie die Leidensdramen von Vielen weiß, schreibe ich euch diese Zeilen der Ermutigung. Sie sollen ein Beitrag sein, um tiefer zu verstehen und den Schleier zu entfernen, der einen klaren Blick und eine andere Haltung verhindert. Ebenso wollen sie einladen zum Sorge - Tragen für die Erde und Füreinander, zum Engagement und zur Mitarbeit für eine größere Gerechtigkeit und für ein Leben in Würde auf Zukunft hin.

 

Dazu braucht es eine andere Beziehung zur Welt, eine alternative Form „In der Welt“ zu leben. Es geht im Kern darum, eine stets steigerungsorientierte, sich andre(s) verfügbar-machende und Ich-Zuerst Weltbeziehung zu überwinden. Lasst es nicht mangeln an einem hörenden Herzen und offenen Ohren. Überhört nicht das Leiden der Vulnerablen und den Schmerz der Erde, unseres Gemeinsamen Hauses. Löst ein aggressives Verhältnis zum anderen und zur Schöpfung auf.

Dann können eine tief verwurzelte Sehnsucht und eine Verknüpfung entstehen, die uns befähigen, neu anzufangen und Neues hervorzubringen.

Eure Gemeinden sind auf Zukunft hin Gemeinschaften, die lokale Verwurzelung und Verstehen mit einer globalen Perspektive verbinden. Verliert dabei nicht den Blick auf all das, was am Rande ist und zumeist übersehen wird. Behaltet ein feines Gespür für die Situationen ausgegrenzter Menschen.

Ihr habt die Kraft, die Tür zu attraktiven und lebenswerten Visionen für eine nachhaltige und gerechtere Gesellschaft weit aufzumachen.

 

Pirmin Spiegel

Diözese Speyer

2012-2024 Hauptgeschäftsführer MISEREOR, Aachen